Unser integrativpädagogisches Konzept
„Der Arzt nennt es Trisomie 21“
Der Heilpädagoge nennt es: „ Downsyndrom“
„Wir nennen sie Antonia“
Integration ist ein sozialer Prozess, bei dem gleichberechtigtes Zusammenleben die Grundlage für gemeinsame Erfahrungen, Erlebnisse und Lernen ist. In diesem Prozess sollen Kinder mit und ohne besonderem Förderbedarf,
- ihre Möglichkeiten haben sich individuell zu entwickeln
- sich im sozialen Miteinander zu üben
- Grenzen erkennen und Wege finden damit umzugehen.Durch das gemeinsame Erleben werden den Kindern Möglichkeiten eröffnet, mit anderen zu lernen, Schwierigkeiten gemeinsam zu bewältigen, Hilfe zu geben oder anzunehmen.
Durch die Natürlichkeit der Kleinkinder finden diese Prozesse meist wie selbstverständlich statt. Die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne besonderem Förderbedarf ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit im Johannes Kindergarten Lünen.
Für unsere Einrichtung bedeutet das:
- Jedes Kind ist ein Wunder und es gehört immer und überall dazu
- Wir nehmen jedes Kind so an, wie es ist und begegnen ihm mit Wertschätzung.
- Wir gehen auf die besonderen Bedürfnisse aller Kinder ein.
- Wir fördern die Stärken der Kinder und die Kinder wachsen mit ihren Erfolgserlebnissen.
- Wir ermöglichen Kindern mit besonderem Förderbedarf eine gleichberechtigte Teilhabe.
- Wir schaffen eine Umgebung mit hohem Aufforderungscharakter für Spiel und Lernerfahrungen, Bewegungsmöglichkeiten und Anregungen zum experimentellem und spielerischem Handeln
- Wir kooperieren mit Eltern, Therapeuten, Frühförderstellen, Kinderärzten, Schulen und bei Bedarf mit dem Jugendamt immer zum Wohle des Kindes.
- Wir nehmen Eltern mit ins „ Erziehungsboot“. Gemeinsam erreicht man viel!
- Hausbesuche, regelmäßige Entwicklungsgespräche und alltägliche Tür- und Angelgespräche schaffen die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Rahmenbedingungen Zur Umsetzung dieses Angebotes ist es notwendig, den Stellenschlüssel einer Einrichtung entsprechend anzupassen. Im Kindergartenjahr 2020/ 2021besuchen 3 Kinder mit besonderen Bedürfnissen den Johannes Kindergarten. Die dazu bewilligten Stunden werden wie folgt umgesetzt: Eine Integrationsfachkraft mit 32 Wochenstunden, an 5 Tagen in der Woche und eine Integrationsfachkraft mit 10 Stunden an 2 Tagen in der Woche.
Der Landschaftsverband finanziert nach einem entsprechendem Antragsverfahren für ein Kind mit besonderem Förderbedarf, die Integrationsfachkraft. Sie ist einer festen Gruppe zu geordnet und begleitet die Kinder mit besonderem Förderbedarf und ihre Eltern schwerpunktmäßig und intensiv. Sie ist Marte Meo Practioner.
Die Integrationsfachkraft ist das Bindeglied zwischen dem Kind, den Eltern, dem Team, der Fachberatung und den Kooperationspartnern. Förderpläne, Entwicklungsdokumentationen werden individuell für jedes vom Landschaftsverband anerkannte Kind geführt. Die Förderung der Kinder richtet sich nach ihren Stärken und Bedürfnissen, und findet nicht isoliert von den anderen Kindern statt. Gemeinsam mit ihren Freunden entdecken sie ihre Möglichkeiten und Grenzen, vertrauensvoll begleitet und unterstützt von der Erzieherin. Gemeinsam spielen und lernen macht mehr Spaß, Förderziele werden eher erreicht. Hierfür steht uns ein gut ausgestatteter Bewegungsraum, ein Bällebad, ein Gruppenraum, ein kleiner Mehrzweckraum, ein Werkkeller und ein Außengelände mit verschiedenen Möglichkeiten und einem Hühnergehege, zur Verfügung.
In unserer Tageseinrichtung für Kinder arbeiten wir unter anderem auch nach dem Marte Meo Konzept. Was sich für unsere Kinder, mit besonderen Förderbedarf, sehr gut bewährt hat.
Im Team sind drei Mitarbeiterinnen ausgebildete Marte Meo Practioner, wovon eine Marte Meo practionerin eine Videogestützte Elternberatung anbieten kann.
Was bedeutet Marte Meo?
„Aus eigener Kraft“
Es ist eine Ressourcen orientierte Methode, die die Kommunikation und die Entwicklung von Babys, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im ganz gewöhnlichen Alltag unterstützt.
Anhand von Videos kann man die Wirksamkeit, die Reaktion und die Möglichkeiten des Kindes beobachten und darauf aufbauen.
Warten- Folgen- Benennen. Während den Spielemomenten/ Situationen versucht man sich in die Welt des Kindes zu versetzen, man wartet ab bis das Kind Initiative zeigt, erst dann unterstützt man das Kind mit Tönen, Sprache, Mimik und Wertschätzung, wobei man nur positiv verstärkt und dem Kind so ein gutes Gefühl gibt. Dadurch wächst das Selbstwertgefühl des Kindes und es wird immer mutiger, ergreift immer mehr die Initiative und entwickelt sich positiv. Durch die sprachliche Begleitung der Erzieherin wird auch die Sprache, die Kontaktaufnahme und das gemeinsame Spiel der Kinder positiv unterstützt und gefördert. In einer Marte Meo Beratung können die Erzieher und Eltern für diese Art von Entwicklungsunterstützung geschult und sensibilisiert werden.
Unseren guten Erfahrungen und Erfolge, die positive Entwicklung der Kinder mit besonderem Förderbedarf und die Zufriedenheit ihrer Eltern, bestätigen uns in unserem Konzept.